Vor einiger Zeit hatte ein Betreiber eines Hamburgerladens eine Idee. Er fand es, genau wie seine Kunden, ärgerlich, dass der Ketchup auf den Hamburgern häufig aus dem Brötchen tropfte oder die untere Scheibe von verschiedenen Ingredienzien durchfeuchtet war. Weshalb also den Ketchup nicht so herstellen, dass er nicht mehr tropfen konnte, nach unten eine Feuchtigkeitsbarriere bildete, aber einen guten Geschmack hatte? Er experimentierte und fand schließlich eine Möglichkeit, Tomatenleder herzustellen.
Tomatenleder
Man braucht ein Backblech, am besten antihaftbeschichtetes Backpapier, einen Backofen, viel Tomatenpüree, je nach Geschmack gewürzt, ein langes Messer und viel Geduld.
Das Tomatenpüree wird in einer Dicke von etwa einem halben Zentimeter mit dem Messer auf dem mit Backpapier ausgelegten Backblech verstrichen. Der Backofen wird auf 80° Celsius vorgeheizt und das Blech hineingeschoben. Bei einem Umluftherd kann man mehrere Bleche mit Püree gleichzeitig trocknen. Die Tür des Backofens muss immer einen Spalt offenbleiben! Bei Modellen, bei denen die Tür automatisch schließt, kann man einen Holzlöffel dazwischenschieben.
Nach etwa einem halben Tag kann man die Temperatur auf 50° Celsius stellen. Wenn es fest wird und die Oberfläche nicht mehr klebt, kann man das Leder vorsichtig von dem Backpapier lösen und umdrehen. Insgesamt muss das Püree mindestens drei Tage und Nächte trocknen. Das Tomatenleder ist nach dem Trocknen etwa zwei Millimeter dick.
Der Koch legt ein Quadrat des Tomatenleders statt Ketchup auf den Boden eines Hamburgers. Der Ketchup tropft nicht mehr, das Leder bildet eine Feuchtigkeitssperre nach unten und seine Kunden schwören auf den intensiven Geschmack des Tomatenleders.
Apfelleder
Ähnlich kann man auch Apfelleder herstellen. Hierzu kocht man Apfelmus ohne Zugabe von Zucker und mit minimaler Beigabe von Wasser. Kurz vor Beenden des Kochvorgangs sollte man zum Beispiel mit einem Mixer die letzten Stückchen zu Mus verkleinern. Danach lässt man das Apfelmus abkühlen und verfährt im Folgenden wie beim Tomatenleder. Das Apfelleder wird zum Schluss aufgerollt und in ein Zentimeter dicke Scheiben geschnitten. Eine gesunde Süßigkeit!